Kriegsführung im 19. Jahrhundert

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Kriegs ist bis heute durch Komplexität und Brutalität geprägt. Schon während des 19. Jahrhunderts wurde er in erster Linie als ein gewalttätiger Konflikt verstanden. Seine zentrale Absicht besteht darin, den Gegner zu entwaffnen. Es handelt sich um einen groß angelegten Zweikampf, bei dem rivalisierende Kräfte versuchen, die jeweils andere Seite zu besiegen. Das ultimative Ziel ist es jeweils, den Punkt zu erreichen, an dem die andere Seite nicht mehr in der Lage ist, den Kampf fortzuführen. Dies erfordert zwangsläufig den Einsatz von Gewalt.

Die Frage der Moral war im Krieg des 19. Jahrhunderts von großer Bedeutung. Es gab Debatten darüber, wie gewalttätig ein Krieg sein sollte, und einige argumentierten, dass er auch mit nur minimaler Gewaltanwendung geführt werden könnte. Andere wiesen darauf hin, dass ein solcher Ansatz in der Praxis nicht effektiv sei. Denn wenn das Hauptziel eines Krieges darin besteht, den Gegner zu entwaffnen und seinen Willen zu brechen, erscheint es logisch, die physische Macht in vollem Umfang einzusetzen.

Kriege können nicht isoliert betrachtet werden. Jeder einzelne hat eine Vorgeschichte von politischen Entscheidungen und Ereignissen, die zu dem Konflikt führen. Die Kriegsführung wurde daher als eine Angelegenheit gegenseitiger Aktionen betrachtet, bei der jede Seite auf die Handlungen der anderen reagiert. Dies führt zu Phasen der Eskalation und schließlich zur offiziellen Kriegserklärung. Dass Krieg nicht isoliert von dem übrigen Geschehen betrachtet werden kann, wird auch in seiner Definition deutlich. Demnach ist der Krieg die bloße Fortführung der Politik mit anderen Mitteln. Das bedeutet, dass der Krieg ein Werkzeug der Politiker ist, welche die staatlichen Ziele mit friedlichen Mitteln nicht erreichen konnten. Im Kriegsfall liegt das insbesondere am Widerstand derjenigen politischen Mächte, die dem Erreichen im Wege standen. Auf diese Weise werden sie zu Kriegsgegnern.

Das Ergebnis eines Krieges bedeutet nie das letzte Wort in seiner Konfliktursache. Selbst wenn eine Partei den Gegner entwaffnet, bedeutet das nicht zwangsläufig, dass der Konflikt beendet ist. Die Wut und der Groll, den eine besiegte Partei empfindet, können weitreichender sein als zuvor und gegebenenfalls neue Konflikte auslösen. Daher spielen emotionalen Motivationen eine bedeutende Rolle in der Kriegsführung.

Der Einsatz der eigenen Macht ist im Krieg von zentraler Bedeutung. Es ergibt keinen Sinn, den Gegner nach einem Sieg bewaffnet und handlungsfähig sich selbst zu überlassen. Diese Einsicht führt zu der Erkenntnis, dass das Unbekannte im Krieg von entscheidender Bedeutung ist. Oft kennen die Kontrahenten nicht das volle Ausmaß der Bewaffnung und Truppenstärke des Feindes, seine Position oder die Anzahl seiner Reserven. Diese unvollständigen Informationen zwingen den Befehlshaber, Entscheidungen unter Unsicherheit zu treffen.

Ein militärischer Führer muss daher besondere Qualitäten vorweisen können. Abgesehen von Intelligenz und einem Verständnis für menschliches Verhalten, braucht er Mut. Er muss nicht nur physische Gefahren bewältigen, sondern auch moralische Verantwortung tragen können. Standhaftigkeit, Entschlossenheit und Ruhe unter äußerem Druck und Stress sind weitere entscheidende Eigenschaften. Zudem muss er bereit sein, schnell und entschlossen auf unvorhergesehene Ereignisse zu reagieren, was seine ständige Geistesgegenwart erfordert.

Krieg führen geht mit einer bestimmten „Reibung“ einher: Obwohl die Ziele des Krieges oft einfach sind, ist ihre Umsetzung äußerst schwierig. Der tatsächliche Krieg als eine Summe von Kämpfen ist ein komplexer Prozess, der sich nicht vollumfänglich durchplanen lässt. Die daraus resultierenden Unsicherheiten gefährden das Erreichen des Kriegsziels. Dieses kann nur erreicht werden, wenn die militärische Führung in der Lage ist, sich den ständig wechselnden Gegebenheiten immer wieder neu anzupassen.