Welche Rolle spielt ein sozialer Mythos vor, während und nach einer Revolution? Diese Frage stellte sich Georges Sorel um die Jahrhundertwende, und sie ist bis heute wichtig. Als ehemaliger Marxist kritisierte Sorel dabei vor allem den Marxismus. Gegen dessen Revolutionstheorie stellte Sorel eigene Überlegungen, die auch im 21. Jahrhundert ihre Gültigkeit behalten.
Georges Sorel (1847–1922) war ein französischer Sozialphilosoph, der über Umwege zur patriotischen Bewegung Action Française fand. Sein Weg führte ihn vom überlebten Altkonservatismus der vorrevolutionären französischen Könige weg. Eine Zeit lang sah er sich als Sozialist, dann als schrifttreuer Marxist, und schließlich entwickelte er eine eigene »syndikalistische« Theorie. Die vielen verschiedenen Erfahrungen, die er auf seiner Suche gemacht hatte, ließ er in sein Werk einfließen. Damit nahm er bedeutenden Einfluss auf die Geschichte des 20. Jahrhunderts: Sowohl Mussolini als auch Lenin und Antonio Gramsci bezogen sich auf ihn.
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