Die Geschichte der USA ist von brutaler Unterdrückung und Ausbeutung geprägt. Im 17. Jahrhundert begann die Kolonialisierung Nordamerikas mit der Vertreibung und Vernichtung der Indianer. Europäische Siedler, die die Küstengebiete kolonisierten, verfolgten systematisch die wilden Ureinwohner und vertrieben sie von ihrem Land. Diese Indianerkriege führten zu einer Tragödie historischen Ausmaßes, in deren Verlauf Millionen Eingeborene ums Leben kamen. Die Besiedlung und die Ausdehnung des Kolonialgebiets auf Kosten der Indianer folgten dem Prinzip der absoluten Besitznahme: Überall, wo die Kolonisten auf Widerstand stießen, begegneten sie diesem mit massiver militärischer Gewalt. Am Ende standen Ereignisse wie das Massaker von Wounded Knee 1890, das das Ende des indigenen Widerstands und den Beginn einer fast vollständigen Assimilation markiert.
Parallel dazu entwickelte sich in den Kolonien ein System der Sklaverei. Im transatlantischen Sklavenhandel wurden Millionen Afrikaner gewaltsam nach Amerika verschleppt und zur Arbeit gezwungen. Die Plantagenwirtschaft – vor allem für den Anbau von Tabak und Baumwolle – florierte dank der Sklavenarbeit. Er war der wirtschaftliche Motor der Kolonien. Trotz der formalen Abschaffung der Sklaverei nach dem Bürgerkrieg 1865 blieben die Schwarzen von staatlicher Seite systematisch unterdrückt. Gewalt und rassistische Gesetze hielten sie in Armut und Abhängigkeit. Organisationen wie der Ku-Klux-Klan terrorisierten die Schwarzen. Wahlrecht und andere bürgerliche Freiheiten wurden ihnen in der Praxis weitgehend verwehrt. Erst die Bürgerrechtsbewegung, angeführt von Aktivisten wie Martin Luther King, schuf die Grundlage für rechtliche Gleichheit. Doch soziale und wirtschaftliche Probleme prägen das Leben vieler Schwarzer bis heute.