Der Aufstieg zur Weltmacht

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Dem Expansionsdrang der USA war der eigene nordamerikanische Kontinent schnell nicht mehr genug. Im späten 19. Jahrhundert begannen die USA mit einer aggressiven Außenpolitik, um ihren Einfluss in der Karibik und im Pazifik auszudehnen. Der Krieg gegen Spanien 1898 war ein entscheidender Schritt: Die USA besetzten Kuba, Puerto Rico und die Philippinen und machten sich diese Gebiete unter dem Vorwand der „Befreiung“ zu eigen. Auch Hawaii wurde 1893 durch einen Putsch amerikanischer Geschäftsleute unter Kontrolle gebracht. Diese Gebiete wurden zu militärischen und wirtschaftlichen Stützpunkten der USA, die ihre Vormachtstellung in der westlichen Hemisphäre weiter festigen.

Im Ersten Weltkrieg nutzten die USA ihre wirtschaftliche Macht, um die Kriegsparteien zu beliefern und so enorme Profite zu erwirtschaften. Trotz anfänglicher Neutralität traten sie 1917 in den Krieg ein. Dies stärkte nicht nur die militärische Lage der Entente-Mächte, sondern etablierte die USA auch als internationale Supermacht. Der Krieg führte zur Gründung der Federal Reserve Bank und festigte die Rolle des US-Dollars im globalen Handel. Nach Kriegsende verfolgten die USA eine Strategie, die sie wirtschaftlich und politisch zum neuen Zentrum der Weltordnung machte.

Im Zweiten Weltkrieg setzten die USA ihre strategische Position weiter durch, um ihre Macht und ihren Einfluss zu erweitern. Trotz Kenntnis des Naziregimes unterstützten US-Unternehmen wie Ford und Standard Oil die deutsche Rüstungsindustrie in den 1930er-Jahren. Der japanische Angriff auf Pearl Harbor 1941 führte zum Kriegseintritt der USA, doch die Öffnung der „zweiten Front“ in Europa erfolgte erst spät im Krieg. Nämlich mit der Landung der Alliierten in der französischen Normandie im Juni 1944. Gleichzeitig verschärfte sich der Konflikt mit Japan, der mit den verheerenden Atombombenabwürfen auf Hiroshima und Nagasaki endete. Der Sieg im Zweiten Weltkrieg machte die USA endgültig zur dominierenden Weltmacht, sowohl militärisch als auch ökonomisch. Indem sie das Britische Weltreich beerben, bestimmen sie bis heute Weltordnung und Weltpolitik.